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25. Juni 2021

Warum im Halbfinale Endstation ist

FUSSBALL - Führender beim Tippwettbewerb der Cäcilienschule liegt bei 15 der 16 Achtelfinalisten richtig

WILHELMSHAVEN. Die Begeisterung für die Fußball-Europameisterschaft hält sich bei Giuliano Kuhlmann in Grenzen. Klar, die Deutschland-Spiele schaut sich der 16-Jährige mit der Familie an. Aber sonst?

Dabei hätte der Neuntklässler der Franziskusschule seit Turnierbeginn eigentlich allen Grund, jeden Abend alle Spiele bis zu letzten Sekunde der Nachspielzeit zu verfolgen. Denn der B-Junioren-Fußball der JSG Wilhelmshaven ist einer von 895 Teilnehmern des Tippwettbewerbs der benachbarten Cäcilienschule.

Aber nicht irgendeiner: Giuliano führt nach den 36 Vorrundenspielen das Tipp-Tableau an. 15 von 16 Achtelfinal-Teilnehmern hat der 16-Jährige aus der 9a durch seine Tipps richtig vorausgesagt – und das, ohne sich um FIFA-Ranglisten oder Qualifikationsergebnisse zu scheren. „Im Computerraum der Schule hieß es irgendwann, wir sollen da mitmachen. Und dann habe ich das ausgefüllt, ohne mir große Gedanken gemacht zu haben.“

Der einzige „Lapsus“ beim Tippen war schließlich noch einer persönlichen Befindlichkeit geschuldet. Denn weil die Familie von Giuliano Kuhlmann aus Polen stammt, landete die Mannschaft von Robert Lewandowski im Kreis der Achtelfinalisten.

Beim letzten deutschen Spiel gegen Ungarn hätte der Schüler auch fast den richtigen Riecher gehabt. 3:2 lautete der Tipp Kuhlmanns, so richtig an einen Sieg glauben wollte der Schüler während des Spiels trotz einer späten Konter-Möglichkeit aber nicht. „Ein bescheidener Auftritt. “

Die schlechte Nachricht: der Franziskus-Schüler hat das Löw-Team im Viertelfinale (gegen Spanien) aus dem Turnier gekickt. Europameister wird für ihn Frankreich. „Eine brillante Mannschaft.“

Dass Giuliano Kuhlmann – gestern ohne Handy in der Schule – aber überhaupt etwas genauer weiß, was er da alles Tolles getippt hat, hat der 16-Jährige seiner Mitschülerin Mafalda dos Santos Sousa zu verdanken. Die 14-jährige Handballerin der HG Jever/Schortens, etwas schlechter platziert als ihr Klassenkamerad, aber immer noch gut, hat ihre Tipps, die Punktestände und auch die der „Konkurrenz“ im Blick. Multitasking war auch am Mittwoch beim deutschen EM-Abend zuhause von Nöten. Denn während sich auf dem Fernseher die schwarz-rot-goldene Elf gegen Ungarn quälte (Mafalda: „Ein spannendes Spiel, aber auch ein ziemliches Durcheinander“), lief auf dem Laptop daneben das portugiesische Drama gegen Frankreich. Ehrensache war es, parallel zu schauen, denn ihre Mutter kommt aus Portugal.

Und auch bei Dortmund-Fan Mafalda gibt es eine schlechte Nachricht. Die deutsche Mannschaft schafft es aus Sicht der Franziskusschülerin zwar bis ins Halbfinale. Dort ist allerdings Endstation. Gegen? Natürlich: Portugal, die ganz nebenbei nach dem 3:2 gegen Deutschland noch eine Partie später ihren Titel gegen Weltmeister mit einem 2:1 Frankreich verteidigen.

Wilhelmshavener Zeitung, 25.06.2021